Marburg, den 30.08.2020 Angebliches „Kunstwerk“
"Die Stadt Marburg hat diese Woche damit begonnen, die
Gegeninstallation zur Verhüllung des 1923 unter großer
Beteiligung der Marburger Bürger eingeweihten Denkmals der
Marburger Jäger im Schülerpark zu vollenden. Wer als
Betrachter vor diesem Eisenstielen steht, wird von der
bewussten Monstrosität erschlagen. Die Stäbe sind ca. 6m
hoch und reichen fast bis zur Krone des Denkmals. Da die
Stäbe für den Betrachter aber erhöht stehen, wird das
Denkmal vollends verdeckt. Die Kameradschaft Marburger Jäger
ruft alle Marburger Bürger dazu auf, sich dieses angebliche
„Kunstwerk“, besser diesen Wahnsinn in natura anzusehen, der
wohl ziemlich einzigartig in Deutschland und weltweit sein
dürfte. Mit diesem Werk wird das Andenken an die über 4.000
gefallenen Jäger aus Marburg und Umgebung in den Dreck
gezogen, die mit Ihrem Tode auch zu Opfern wurden. Die Stadt scheint nach der Ablehnung des Eilverfahrens beim hessischen Verwaltungsgerichtshof sich sehr sicher zu sein den Rechtsstreit schon in trockenen Tüchern zu haben. Dem müss
Die Stadt „wünsche sich mit dem Entwurf ein klares,
ästhetisches Statement für das Opfergedenken, das zugleich
Impulse geben und zum Diskurs einladen soll.“ (OB in einem
Presseartikel der OP Mai 2018). Erstens ist das Werk nicht
ästhetisch, sondern monströs, zum zweiten wird hier nicht
zum Diskurs sondern zum bewussten Spalten der Gesellschaft
aufgerufen. Der Titel „Verblendung“ passt allerdings zu den
Personen in Marburg, die das genehmigt und zu verantworten
haben. Sie müssen tatsächlich bei Ihrer Entscheidungsfindung
völlig verblendet gewesen sein. Es wird wohl als „Denkmal
der Schande“ nicht nur in die Marburger Geschichte eingehen.
Die Stadt scheint nach der Ablehnung des Eilverfahrens beim
hessischen Verwaltungsgerichtshof sich sehr sicher zu sein
den Rechtsstreit schon in trockenen Tüchern zu haben. Dem
müssen wir klar widersprechen. Der Verein wird weiter
klagen, notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof. Das
Eilverfahren wurde nur abgelehnt, da das Gericht den Verein
nicht als Eigentümer des Denkmals sieht. Der Vorgängerverein
der KMJ der Verein der ehem. Jäger und Schützen hat die
Spenden bei den Mitgliedern und Marburger Bürgern gesammelt
und damit das Denkmal bezahlt. Die Stadt hat nur den Grund
und Boden zur Verfügung gestellt. Weiterhin hat die Stadt
durch den damaligen OB Troje die Obhut und Pflege
übernommen. Das ist aber u.E. kein Eigentumsübergang."
Wer sind die Marburger Jäger ?
Von 1866 bis 1920 war Marburg Garnison des Jägerbataillon Nr. 11. Bevor die Jäger ihre Kaserne im heutigen Südviertel bezogen konnten, wurden sie im Schloss und in Privatquartieren untergebracht. Durch den engen Kontakt mit den Bürgern von Marburg waren die Jäger sehr beliebt und geachtet. Das Jägerbataillon Nr. 11 wurde für Marburg das Hausbataillon, die Soldaten wurden Marburger Jäger genannt. Nach dem Vorbild der alten hessischen Jägern wurde das Preußische Jägerbataillon Nr. 11 geprägt. Vorzugsweise wurden Jäger, Forstbedienstete und Gärtner zu Soldaten ausgebildet. Daraus entstand eine Spezialtruppe, welche im Sinne "Führen durch Auftrag" ihren Beitrag geleistet hat.
Dieser Internetauftritt soll dazu beitragen, dass die Geschichte der Marburger Jäger nicht vergessen wird.
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